Canabis Gesetz erfordert neue Technik bei der Feuerwehr

von Eike Janssen

Seit jeher muss sich die Feuerwehr an neue Gefahren an der Einsatzstelle gewöhnen. So brennen Wohnungen heute anders als vor 30 Jahren, brennende E-Autos erfordern eine andere Löschtaktik und der Klimawandel bringt Starkregenereignisse oder Waldbrände mit sich.
 
Zum 01.04.2024 tritt nun das Cannabisgesetz (CanG) in Kraft. In diesem Gesetz ist geregelt, dass erwachsene Menschen zu Hause bis zu 50g getrocknetes Cannabis besitzen dürfen. Auch hierauf muss sich die Feuerwehr einstellen. So besteht in Zukunft vermehrt die Gefahr, dass an Brandeinsatzstellen auch Cannabis verbrennt und so die Einsatzkräfte der Feuerwehren gefährdet.
 
Aufgrund dieser Tatsache hat der Förderverein der Feuerwehr Hohenkirchen e.V. zum Schutz der Einsatzkräfte eine sogenanntes „Bubatz-Oxidierungs- und Neutralisierungs-Gerät“ (kurz: BONG) vom Hersteller Lauterbach & Lindner beschafft. Mit diesem Spezialgerät kann ein Trupp Cannabis an Ort und Stelle sofort vernichten. So können die Kameraden im Einsatz geschützt werden. Die Bong besteht aus einem länglichen Glaszylinder, der oben geöffnet ist und einige Zentimeter mit Wasser gefüllt wird. In einer Art Pfeifenkopf wird das Cannabis thermisch so aufbereitet, dass der Rauch durch einen modifizierten Anschlüss für bereits vorhandene Pressluftatmer absorbiert werden kann. Das berauschende Tetrahydrocannabinol kann so konzentriert gebunden werden. Da die Arbeit mit diesem Gerät sehr anstrengend ist, muss der eingesetzte Trupp nach Beendigung seiner Tätigkeit eine Ruhezeit von mindestens 48h einhalten um vollständig zu regenerieren. Damit alle am Einsatz beteiligten Kräfte erkennen können, dass grade Cannabis vernichtet wird, tragen die eingesetzten Kräfte einen Tam. Diese Baumwollmütze in grün, gelb und rot signalisiert allen: Achtung, hier wird Cannabis vernichtet.
 
Damit das Spezialgerät sofort einsatzbereit ist, haben bereits in den vergangenen Wochen mehrere Kameraden an einer intensiven Ausbildungseinheit, durchgeführt durch die Brandweer Amsterdam, in den Niederlanden teilgenommen.

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