Fundamente für Großsirenenanlage fertiggestellt

von Eike Eilers

War natürlich nur ein Aprilscher... ;-)

Das Fundament für die geplante Großsirenenanlage südöstlich von Hohenkirchen ist fertiggestellt. In den kommenden Wochen wird die 180m hohe Riesensirene der Firma Megaalert nun aufgestellt.

Wie bereits berichtet wurde, kann sich die Gemeinde Wangerland aufgrund der angespannten Haushaltssituation nicht an der Sicherheitspartnerschaft mit dem Landkreis Friesland beteiligen. Das hat zur Folge, dass die Gemeinde Wangerland keinen Zugriff auf die vom Landkreis errichteten Sirenen hat. Um dennoch die Bevölkerungen bei lokalen Notfällen akustisch zu warnen hatte die Gemeinde Wangerland eine pfiffige und vor allem kostengünstige Idee:

Das Start-up Megaalert aus Warningen in Baden-Württemberg suchte eine Testfläche für ihre Weltneuheit: Die Riesensirene. Erste Kontakte zu Megaalert knüpfte Gemeindebrandmeister Eike Eilers bereits auf der Interschutz 2022 in Hannover bei der die beiden Entwickler Metin Al-Arm und Li Warn-Ung ihre Idee vorstellten. Nachdem bekannt wurde, dass sich die Gemeinde nicht am Sirenenprojekt des Landkreises beteiligen kann, kam Eilers sofort die Idee der Riesensirene in den Sinn.

Der Aufstellort liegt fast in der geografischen Mitte der Gemeinde am Auhuser Weg südöstlich von Hohenkirchen. Zunächst war hier ein Windpark geplant worden. Nach der Entdeckung zweier Nester des seltenen Hafensängers (portus cantor) musste diese Pläne aber verworfen werden.

In den vergangenen Wochen wurden bereits unter großen Vogelschutzmaßnahmen lange Betonpfähle in den Boden gerammt. Nach Abschluss der Fundamentarbeiten und der Verdichtung des Kranplatzes kann nun die Montage beginnen.

Die Riesensirene hat eine Gesamthöhe von 180m. Das Schutzdach hat einen Durchmesser von 80 Metern und ist, wie in der niedersächsischen Bauordnung gefordert, mit Photovoltaik ausgestattet. Zum einen soll damit eine Netzunabhängigkeit erreicht werden, zum anderen kann das Projekt damit zu einem Teil refinanziert werden. Der Sirenenmotor kann mehrere Warntöne erzeugen. Damit diese gemeindeweit hörbar sind, muss die Sirene extra laut sein. So wird der Alarmton in Hohenkirchen mit einer Lautstärke von über 140db(a) lauter als ein startendes Flugzeug sein. In Oldorf, Altgarmssiel und Wiarden sind die Warntöne mit 110 db(a) vergleichbar mit einer Kettensäge. Mit 80db(a) sind die Alarmtöne in Wiefels, Hooksiel, Schillig und Javenloch immernoch lauter als ein Rasenmäher.

Vorteil der Riesensirene: Man braucht nur eine und spart damit viel Geld. Diese Lösung ist ideal für eine klamme Flächengemeinde wie das Wangerland. Es gibt aber auch Nachteile: So müssen alle Anwohner im Umkreis von 3km permanent einen speziellen Riesensirenen-Warnton-Gehörschutz (kurz RWG) griffbereit haben. Bei einem Sirenenalarm wird ein leiserer Voralarm ausgelöst der bedeutet: Schnellmöglich RWG anlegen. Ansonsten könnten durch die extreme Lautstärke Hörschäden entstehen.

Jeden ersten und dritten Samstag wird jeweils um 12 Uhr ein Probealarm stattfinden.

Die Entwickler Al-Arm und Warn-Ung hoffen auf viele Erkenntnisse in der einjährigen Testphase und glauben, dass sich das System Riesensirene durchsetzt. Interessierte Kommunen gibt es bereits reichlich.

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