Löscherweiterung für Drohne durch den Förderverein übergeben

von Eike Eilers

Hierbei handelte es sich natürlich nur um einen Aprilscherz. ;-) :-)

Neben der Corona Pandemie müssen sich die Feuerwehren natürlich auch weiter um das reguläre „Tagesgeschäft“ kümmern. Aktuell wurde im „Graslandfeuerindex“ die dritte von vier Stufen erreicht. Trotz des kurzen Regens der letzten Tage ist die Gefahrenlage für Flächen- und Waldbrände deutlich erhöht. Dabei kommt es auch immer wieder zu Einsätzen in abgelegenen Gebieten. Jedes Kind weiß schon, „jedes Feuer beginnt mit einem Funken“. Je früher also Maßnahmen ergriffen werden können, desto effektiver ist die Brandbekämpfung. So können selbst Waldbrände mit wenig Aufwand effektiv bekämpft werden, wenn die Entdeckung und die Einleitung von Maßnahmen früh genug erfolgt. Daraus entstand eine Idee, die jedoch nicht ganz alltäglich ist. Für die effektive Brandbekämpfung gibt es sogenannte „Feuerlöschbälle“. Diese sind mit einem Löschpulver gefüllt und platzen bei Wärmekontakt auf. Das Pulver ist dabei das gleiche wie bei handelsüblichen Feuerlöschern. Durch das Aufplatzen wird das Löschpulver freigesetzt und der Brand gelöscht. Diese „Bälle“ sind eigentlich dafür gedacht, bei einem Brand für den Erstangriff durch Laien genutzt zu werden. Der Benutzer wirft den Ball in Richtung der Flammen und durch das Freisetzen des Pulvers tritt der Löscherfolg ein. Die Löschbälle sind mit knapp 10 cm Durchmesser relativ kompakt, aber hoch effektiv.

Auf diesem Löschmodell entstand dann die Idee, eine Auslösevorrichtung unter die neue Drohne der Feuerwehr Hohenkirchen zu bauen. Eike Janßen, stv. Vorsitzender des Fördervereins und gleichzeitig Industriemechatroniker, konstruierte dann eine Halterung für den Ball. Dieser kann damit unter der Drohne befestigt werden. Technische Herausforderung war dann der Auslösemechanismus. Hier gab es Unterstützung von der Firma Frieslandtechnik aus Hohenkirchen. Ortsbrandmeister Eike Eilers konnte als Informatiker eine Schnittstelle der Drohne, welche über die Fernbedienung ausgelöst wird, so umprogrammieren, dass ein potentialfreier Kontakt dann den Ball frei gibt. Eigentlich ist dieser Adapter als Aufnahme für den Lautsprecher und die Scheinwerfer gedacht, welche als Standard dem fliegenden Beobachter bei liegen. Die Drohne selbst fliegt dann also über den Brand und der Bediener löst den Löschball zur Brandbekämpfung per Fernbedienung aus. Durch die hohe Geschwindigkeit von knapp 67 km/h, die die Drohne erreicht, kann so schnell Nachschub besorgt werden um weitere Brandbekämpfungen vorzunehmen. Insgesamt 10 dieser Löschbälle im Wert von etwa 250,- € konnte nun vom Förderverein im kleinen Kreis an die Wehrleitung übergeben werden.

„Wir wollten diese Übergabe gern medienwirksam durchführen, was durch die Pandemie-Einschränkungen derzeit leider nicht möglich bzw. verboten ist“ erklärte Carsten Rohlfs als Vorsitzender des Fördervereins. „Wir freuen uns nun auf die praktischen Tests, u.a. über dem Freizeitgelände in Hooksiel, welches dicht bewachsen und derzeit weitestgehend leer von Personen ist“ konnte Holger Leichter, stv. Ortsbrandmeister ergänzen. Sollte sich das System bewähren, wird eine Patentanmeldung durch die Erfinder angestrebt. Endgültige Ergebnisse zu dem Test liegen schätzungsweise in etwa acht Wochen, also Ende Mai, vor.

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