Neubau eines Feuer- und Hilfeleistungszentrum auf der Insel im Wangermeer

von Eike Janssen

Anfänglich wollte sie keiner haben, dann wurde das Projekt "Wangereiland" vom Rat zurückgestellt und nun geht alles doch ganz schnell:

Die Insel im Wangermeer wird Übungsgelände für Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus ganz Deutschland und somit zum neuen Feuerwehr- und Hilfeleistungszentrum. Diese Nachricht ging gestern Abend durch die Szene der Blaulichtorganisationen. Auf der 16 Hektar großen Insel gibt es ab 2024 statt Campingurlauber und Ferienwohnungen ein Ausbildungs- und Leistungszentrum für den Brand- und Katastrophenschutz. Das bedeutet im Grunde jede Woche kleine und große Brände, Explosionen und andere Katastrophen für die etwa 200 Lehrgangsteilnehmer aus allen Bereichen des Zivil- und Katastrophenschutzes. Der Investor, der vorerst noch nicht genannt werden will, hatte seine Pläne vorab Wangerlands Gemeindebrandmeister Eike Eilers vorgestellt. Die Anlage wird nach dem Bau offiziell durch das Land Niedersachsen betrieben. Innenminister Boris Pistorius hatte, aufgrund der geänderten Sicherheitslage, erst vor einigen Wochen massive Investitionen für diese Bereiche angekündigt. Diese gehen nun in die Umsetzung:

So wird z.B. ein vierstöckiges Wohngebäude als Brandübungshaus für die Realbrandausbildung gebaut. Ein weiteres Areal wird einer Raffinerie ähnlich sehen, um die Ausbildung mit Flüssigkeiten, als Industriebrand zu proben. Eine solche Anlage gibt es im nördliche Europa nur in Rotterdam. Ein Hingucker wird eine ausgemusterte Fähre am südlichen Inselufer sein, die zur Ausbildung in der Schiffsbrandbekämpfung dient.

Aber auch für die Ausbildung in der technische Hilfeleistung gibt es viele Möglichkeiten. So wird es einen kleinen Schienenabschnitt geben, samt Zug. Ein Einsturzhaus, in dem z.B. Suchhunde nach Personen suchen können oder einen Kreuzungsbereich auf dem verschiedene PKW- und LKW-Unfälle abgearbeitet werden können. In einem kleinen Abschnitt können Flugunfälle von Hubschraubern und Kleinflugzeugen geübt werden. Auf der Wasserfläche gibt es ausreichend Möglichkeiten für Wasserrettung und Taucheinsätze.

Optisches Highlight des Übungsgeländes wird aber eine echte Windenergieanlage mit einer Narbenhöhe von etwa 128 m werden. In der Anlage sollen Rettungskräfte das Retten von verunfallten Servicetechnikern lernen. "Wir hatten erst vor, nur den Turm samt Maschienenhaus zu bauen. Ausschlaggebend für die Errichtung der komplett funktionsfähigen Anlage war die Explosionen der Energiekosten in Deutschland. Rechtlich sind wir nicht an die 1000m Abstand zu Wohnbebauung gebunden, weil es sich nicht um eine Windenergieanlage im eigentlichen Sinn, sondern um eine Übungsgerät handelt. Das dabei „zufällig“ die Energie abfällt, die wir für dieses Gelände benötigen, ist natürlich ein positiver Nebeneffekt und nachhaltig ist es auch." sagt einer der Investoren.

In Deutschland gibt es etwa 1 Million Feuerwehrleute, davon sind ca. 35000 Berufsfeuerwehrleute. Das heißt, 965.000 Feuerwehrleute übernehmen diese Aufgabe in ihrer Freizeit. Was passt besser zu einem Freizeitsee als Menschen, die ihre Freizeit für die Sicherheit anderer opfern?

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